Asymmetrische Information - Moralisches Wagnis (Produktqualität)

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FB17
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Asymmetrische Information - Moralisches Wagnis (Produktqualität)

Beitrag von FB17 »

Guten Tag Herr Hillmann,

ich gehe gerade das Thema Asymmetrische Information in der Fibel durch. Das Einleitungsbeispiel des moralischen Wagnisses (S.249 ff.) habe ich sehr gut verstanden. Jedoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das folgende Beispiel auf S. 251 bei unendlichen Perioden richtig verstanden habe.

Ich versuche es Ihnen mal aus "meiner Sicht" zu erklären.

Der Anbieter kann entscheiden ob er sein Produkt in hoher (Qh) oder niedriger (Qn) anbietet. Der Nachfrager kauft das Gut in hoher Qualität solange eben diese Qualität (Qh) auch vom Anbieter geliefert wird.

Jetzt würde das Signaling kommen. Da der Anbieter ja kooperiert aber theoretisch auch das Gut in niedriger Qualität verkaufen könnte, verlangt dieser nun zusätzlich eine noch eine Qualitätsprämie die er auf den Preis für das Gut in hoher Qualität aufschlägt. Die Qualitätsprämie ergibt sich aus der Differenz des Preises vom Gut hoher Qualität und dem Preis des Gut in niedriger Qualität. Somit müsste bis hierhin die Preisfunktion folgende sein:PH*= PH + (DKh-DKn), richtig?

So könnte der Anbieter jetzt über einen unendlich langen Zeitraum einen Erlös von Ph-DKh erzielen. Wieso kommt jetzt der Term 1/r hinzu? Dient dieser für den unendlichen Zeitraum/Periode? Ich verstehe nicht wie die Gleichung auf S. 252 (vorletzte Zeile) in der Fibel zustande kommt. Für mich wäre es nur möglich, wenn r für den unendlichen Zeitraum stehen würde.


Bei der Optimumsaufstellung auf S. 253 würden die Nachfrager das Gut hoher Qualität nicht mehr nachfragen bzw. skeptisch werden, wenn der Preis kleiner als Ph ist. Da sie hier nun ein Produkt niedriger Qualität vermuten würden. Wieso sollte der Anbieter hier nun den Preis ändern? Er würde den Preis bzw. somit auch die Qualität nur ändern, wenn sich für ihn ein höherer Gewinn ergeben würde, oder? Wenn dem so wäre, würde der Anbieter aber sein "letztes Geschäft" mit den Nachfragern machen, weil durch die in der Annahme begründete Trigger Strategie bei Qualitätsabweichung die nachfrage endet.
Ich hoffe, dass diese Ausführungen wenigstens halbwegs verständlich rüber kommen, falls nicht bitte ich dies zu entschuldigen. :roll:

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Restsonntag.
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Axel Hillmann
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Re: Asymmetrische Information - Moralisches Wagnis (Produktqualität)

Beitrag von Axel Hillmann »

Liebe/r Kommilitone/in,
FB17 hat geschrieben:Da der Anbieter ja kooperiert aber theoretisch auch das Gut in niedriger Qualität verkaufen könnte, verlangt dieser nun zusätzlich eine noch eine Qualitätsprämie die er auf den Preis für das Gut in hoher Qualität aufschlägt.
die Qualitätsprämie wird den Durschnittskosten für hohe Qualität (DKH) aufgeschlagen.
FB17 hat geschrieben:So könnte der Anbieter jetzt über einen unendlich langen Zeitraum einen Erlös von Ph-DKh erzielen. Wieso kommt jetzt der Term 1/r hinzu? Dient dieser für den unendlichen Zeitraum/Periode?
So ist es. Die Formel dazu finden Sie in Fußnote 120.
FB17 hat geschrieben:Ich verstehe nicht wie die Gleichung auf S. 252 (vorletzte Zeile) in der Fibel zustande kommt. Für mich wäre es nur möglich, wenn r für den unendlichen Zeitraum stehen würde.
Ja, siehe oben.
FB17 hat geschrieben:Bei der Optimumsaufstellung auf S. 253 würden die Nachfrager das Gut hoher Qualität nicht mehr nachfragen bzw. skeptisch werden, wenn der Preis kleiner als Ph ist
Nein, sie würden niedrige Qualität vermuten, wenn der Preis unter der Summe aus DKH und Qualitätsprämie liegen würde.
FB17 hat geschrieben:Wieso sollte der Anbieter hier nun den Preis ändern? Er würde den Preis bzw. somit auch die Qualität nur ändern, wenn sich für ihn ein höherer Gewinn ergeben würde, oder?
Warum ändern? Der Signalling-Preis PH entspricht der Summe aus DKH und Qualitätsprämie. Nur bei diesem Preis ist hohe Qualität glaubwürdig und der Anbieter bekommt eine unendlich lange Nachfrage.

Freundliche Grüße
Axel Hillmann

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