Hallo Herr Hillmann,
Die Frage zielt auf das Spekulationsmotiv der Geldhaltung ab.
Antwortmöglichkeit 3...
"Das Spekulationsmotiv der Geldhaltung besagt, dass die Wirtschaftssubjekte Geld halten, wenn die Zinsen niedrig sind"
...ist lt. ML falsch, weil L steigt, wenn i sinkt und nicht, wenn es bereits niedrig ist. Einverstanden. Aber:
Bei meiner Antwort hätte ich aber noch einen Schritt weiter (und wahrscheinlich zu kompliziert) gedacht und argumentiert, dass aktuell niedrige Zinsen eine Phase fallender Zinsen voraussetzen. Dadurch müsste L und damit die Geldhaltung der HH ja suzessive angestiegen sein. Somit halten HH definitiv Geld, wenn die Zinsen niedrig sind. Geht es hier also wirklich rein um die Definition des Spekulationsmotivs? Sprich:
Falsch: Das Spekulationsmotiv der Geldhaltung besagt, dass die Wirtschaftssubjekte Geld halten, wenn die Zinsen niedrig sind
Richtig: Wirtschaftssubjekte halten Geld, wenn die Zinsen niedrig sind.
MfG
Markus
Frage zu Spekulationsmotiv (A7a 9/12)
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Axel Hillmann
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Re: Frage zu Spekulationsmotiv (A7a 9/12)
Hallo Markus,
nicht der Zins selbst sondern die Zinserwartung ist entscheidend, darf ich hier aus der Fibel zu dieser Aufgabe zitieren:
"Spekulation (auf steigende Renditen) als Motiv zur Geldhaltung hat Keynes in die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion gebracht. Danach halten die Akteure um so mehr Geld aus diesem Motiv, je stärker die Zinssteigerungserwartung ist. Diese Erwartung steigt, wenn der gegenwärtige Zins sinkt, Li < 0, nicht, wenn er niedrig ist.
mit freundlichen Grüßen
Axel Hillmann
-----------------------
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http://makrooekonomie-fernuni.de
(Makro-Stoff mit Klausuren von 1996 bis 2015)
nicht der Zins selbst sondern die Zinserwartung ist entscheidend, darf ich hier aus der Fibel zu dieser Aufgabe zitieren:
"Spekulation (auf steigende Renditen) als Motiv zur Geldhaltung hat Keynes in die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion gebracht. Danach halten die Akteure um so mehr Geld aus diesem Motiv, je stärker die Zinssteigerungserwartung ist. Diese Erwartung steigt, wenn der gegenwärtige Zins sinkt, Li < 0, nicht, wenn er niedrig ist.
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Re: Frage zu Spekulationsmotiv (A7a 9/12)
Danke. Ich habe die ML schon verstanden, aber in meinen Gedanken wieder mal zu weit extrapoliert. Es geht rein um die Erwartung und nicht um das, was zuvor gewesen sein könnte (zudem kann ein niedriger Zins nicht nur von einem höheren, sondern auch von einem noch niedrigeren Zins kommen, was meine eingehenden Überlegungen zunichte macht).
Re: Frage zu Spekulationsmotiv (A7a 9/12)
Hallo,
die Spekulationskassa lässt mich nicht los
Aufgabe 7a, 3/15:
a1: Spekulationskassa geht davon aus, dass ein Haushalt nur dann WP hält, wenn er steigende KW erwartet.
Sie argumentieren in der ML, dass bei 1+(1/i_e - 1/i_0) > 0 der Ertrag auch positiv sein kann, wenn die erwarteten KW sinken.
Also z.B. 1+(10-5) > 0, i_e steigt (KW_e sinkt) und wird zu 1+(8-5) > 0. Also immer noch positiv und somit WP-Haltung. Ok. Aussage also falsch.
a2: Spekulationskassa geht davon aus, dass ein Haushalt nur dann Geld hält, wenn er eine Zinssteigerung erwartet.
Sie argumentieren in der ML, dass bei 1+(1/i_e - 1/i_0) > 0 der Ertrag nur dann negativ werden kann, wenn i_e steigt.
Mein Einwand: Das stimmt, ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn was ist, wenn 1+(1/i_e - 1/i_0) bereits negativ ist und somit die Geldhaltung bereits bevorzugt wird?
Wenn bei 1+(1/i_e - 1/i_0) < 0 eine (geringe) Zinssenkung erwartet wird (siehe Beispiel unten), hält der Haushalt immer noch Geld, aber eben weniger. Es kann also auch bei erwartet sinkenden Zinsen der Haushalt Geld halten. Die Argumentation ist eigentlich analog zu a1, nur von einer anderen Richtung.
Z.B. 1+(5-10) < 0, i_e sinkt (KW_e steigt) und wird zu 1+(7-10) < 0. Trotz Zinssenkung hält der Haushalt also immer noch Geld.
Wenn a1 falsch ist, müsste es a2 eigentlich auch sein, weil man in beiden Fällen gleich argumentieren kann. Wie sehen Sie das? Obwohl ich das Thema m.E. verstanden habe, finde ich solche Fragen wirklich sehr verwirrend, zumal man sie oberflächlich oder sehr tiefgreifend betrachten kann und ich mir nie sicher bin, was der Lehrstuhl erwartet. Mündlich könnte man das sehr viel besser abprüfen.
MfG,
Markus
die Spekulationskassa lässt mich nicht los
Aufgabe 7a, 3/15:
a1: Spekulationskassa geht davon aus, dass ein Haushalt nur dann WP hält, wenn er steigende KW erwartet.
Sie argumentieren in der ML, dass bei 1+(1/i_e - 1/i_0) > 0 der Ertrag auch positiv sein kann, wenn die erwarteten KW sinken.
Also z.B. 1+(10-5) > 0, i_e steigt (KW_e sinkt) und wird zu 1+(8-5) > 0. Also immer noch positiv und somit WP-Haltung. Ok. Aussage also falsch.
a2: Spekulationskassa geht davon aus, dass ein Haushalt nur dann Geld hält, wenn er eine Zinssteigerung erwartet.
Sie argumentieren in der ML, dass bei 1+(1/i_e - 1/i_0) > 0 der Ertrag nur dann negativ werden kann, wenn i_e steigt.
Mein Einwand: Das stimmt, ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn was ist, wenn 1+(1/i_e - 1/i_0) bereits negativ ist und somit die Geldhaltung bereits bevorzugt wird?
Wenn bei 1+(1/i_e - 1/i_0) < 0 eine (geringe) Zinssenkung erwartet wird (siehe Beispiel unten), hält der Haushalt immer noch Geld, aber eben weniger. Es kann also auch bei erwartet sinkenden Zinsen der Haushalt Geld halten. Die Argumentation ist eigentlich analog zu a1, nur von einer anderen Richtung.
Z.B. 1+(5-10) < 0, i_e sinkt (KW_e steigt) und wird zu 1+(7-10) < 0. Trotz Zinssenkung hält der Haushalt also immer noch Geld.
Wenn a1 falsch ist, müsste es a2 eigentlich auch sein, weil man in beiden Fällen gleich argumentieren kann. Wie sehen Sie das? Obwohl ich das Thema m.E. verstanden habe, finde ich solche Fragen wirklich sehr verwirrend, zumal man sie oberflächlich oder sehr tiefgreifend betrachten kann und ich mir nie sicher bin, was der Lehrstuhl erwartet. Mündlich könnte man das sehr viel besser abprüfen.
MfG,
Markus
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Re: Frage zu Spekulationsmotiv (A7a 9/12)
Hallo Markus,
unterstellt ist mit der Aussage a2 vermutlich ein Entscheidungswechsel. Dies geht aus der Formulierung aber nicht eindeutig hervor, deshalb ist Ihre Argumentation korrekt. Ein Fall für eine Anfrage beim Lehrstuhl (denn laut Lehrstuhl ist a2 richtig), aber nicht mehr vor der morgigen Klausur . . .
mit freundlichen Grüßen
Axel Hillmann
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unterstellt ist mit der Aussage a2 vermutlich ein Entscheidungswechsel. Dies geht aus der Formulierung aber nicht eindeutig hervor, deshalb ist Ihre Argumentation korrekt. Ein Fall für eine Anfrage beim Lehrstuhl (denn laut Lehrstuhl ist a2 richtig), aber nicht mehr vor der morgigen Klausur . . .
mit freundlichen Grüßen
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Re: Frage zu Spekulationsmotiv (A7a 9/12)
Ok, danke. 